Häufig gestellte Fragen

Warum sollte ich zuerst mit Energieberaterinnen und -beratern sprechen?

Wollen Sie eine Förderung beantragen und/oder einen Energieausweis für Ihre Immobilie erhalten, brauchen Sie die qualifizierte, zertifizierte Begleitung durch eine Energieberaterin oder einen Energieberater. Denn nur die Profis sind in vielen Fällen berechtigt, Förderungen für Sie zu beantragen.
Möchten Sie jedoch nur eine Sanierung durchführen, ohne dafür eine Förderung in Anspruch zu nehmen, benötigen Sie offiziell keine Energieberatung. Allerdings ist eine Beratung dennoch hilfreich und empfehlenswert, um mögliche Bauschäden zu vermeiden und die zukünftigen Energiekosten zu sparen
Eine Expertensuche finden Sie hier.
Wie beantrage ich eine Förderung und zu welchem Zeitpunkt?

Wenn Sie an Förderprogrammen teilnehmen wollen, können Sie dies meist nicht selbst beantragen. Daher ist der Weg über eine Energieberaterin oder einen Energieberater generell ratsam, gerade wenn mehrere Förderprogramme kombiniert werden sollen.
Eine Förderung erhalten Sie aber nur, wenn Sie den Handwerksbetrieb noch nicht beauftragt haben. Eine nachträgliche Bewilligung ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich. Angebote können Sie aber bereits einholen.
Hier geht es zu weiteren Informationen zu Förderungen von Neubauten oder Sanierungen.
Welche Vorteile bietet ein Sanierungskonzept / Sanierungsfahrplan?

Oft werden Sanierungen schrittweise und erst dann durchgeführt, wenn akuter Handlungsbedarf besteht oder ausreichende Finanzmittel vorhanden sind. Der finanzielle Aufwand für jede einzelne Maßnahme bleibt dabei überschaubar.
Ein Sanierungskonzept, auch individueller Sanierungsfahrplan genannt, bietet die Chance, die Maßnahmen in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, bei der Fehler vermieden und Vorteile von Kombinationen erkannt werden können. Es bedeutet keineswegs, dass alle Maßnahmen auf einen Schlag durchgeführt und finanziert werden müssen.
Ein professionelles Konzept hilft, Fehler zu vermeiden, die im schlimmsten Fall zu Bauschäden führen können. Häufig gefürchtet wird Schimmel nach einer Sanierung. Wird jedoch auf das richtige Zusammenspiel von Wanddämmung, neuen Fenstern und die Beseitigung von Wärmebrücken geachtet, sind hier keine Probleme zu befürchten. Auch richtiges Heizen und Lüften, sowie die Auslegung von Heizungs- und Lüftungsanlage gehören dazu. Dies erspart Ihnen nicht nur künftigen Ärger, sondern macht sich auch langfristig bezahlt.
Eine Energieberaterin oder ein Energieberater kann Ihre individuelle Situation einschätzen und ein für Sie passendes Konzept erarbeiten.
Wie erhalte ich einen Sanierungsfahrplan?

Um Ihren individuellen Sanierungsfahrplan inklusive Förderung und dadurch ggf. Zuschüsse für die geplanten Maßnahmen zu erhalten, sollten Sie sich an eine vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) zugelassene Energieberaterin oder einen Energieberater wenden. Eine Expertensuche finden Sie hier.
In der Regel benötigen die Berater vorab Grundrisse und Ansichten Ihrer Immobilie. Bei einem Vor-Ort-Termin wird der Ist-Zustand sowie die Energiebilanz dokumentiert. Damit Sie für die Erstellung eines Sanierungsfahrplanes eine Förderung erhalten, wird diese durch die Energieberaterin oder den Energieberater beantragt.
Erst dann wird Ihr individueller Sanierungsfahrplan erstellt und die Maßnahmen mit Ihnen durchgesprochen. Bevor diese dann in Auftrag gegeben werden, prüfen die Profis, ob und welche Förderungen möglich sind und beantragen diese. Nach der Bewilligung kann es mit Ihren Bauprojekten losgehen.
Eine Sanierung ist doch teuer, wie kann sie sich für mich lohnen?

Sanierungsmaßnahmen kosten zunächst Geld, dies ist unbestreitbar. Dennoch kann sich der Aufwand rechnen. Denn steht eine reguläre Sanierung ins Haus und wird diese mit einer energetischen Sanierung verknüpft, sind die Mehrkosten deutlich geringer. Diese sogenannten „energiebedingten Mehrkosten“ machen in der Regel nur 20 - 30 % der Gesamtinvestition aus und amortisieren sich daher oft schon nach wenigen Jahren.
Die übrigen 70 - 80 % müssen Sie ohnehin für die Instandhaltung aufwenden. Achten Sie bei Ihrer Wirtschaftlichkeitsberechnung daher auf diese Unterscheidung. Jedes Gebäude bedarf früher oder später einer Instandhaltung. Durch die Kombination von Instandhaltungsmaßnahmen mit energetischen Verbesserungen entfallen die Kosten und der Aufwand zum Beispiel für den wiederholten Auf- und Abbau von Gerüsten und das Auftragen von Putz. Wann sich die Investition für Sie rechnet, hängt also insbesondere vom Sanierungsbedarf Ihres Gebäudes ab.
Muss ich meine Heizung austauschen?

Eine funktionierende Heizung muss nicht getauscht werden. Reparaturen können auch nach wie vor an Öl- oder Gaskesseln durchgeführt werden. Wenn eine Öl- oder Gasheizung nicht repariert werden kann, muss sie durch eine umweltfreundliche Heizung ersetzt werden, jedoch gibt es in diesem Fall pragmatische Übergangslösungen und Übergangsfristen. Allerdings sind Sie auch bisher schon, bis auf wenige Ausnahmen, dazu verpflichtet, den Heizkessel nach 30 Jahren gegen einen neuen auszutauschen. Ausnahmen gibt es u.a. für Brennwertkessel oder wenn Sie das Ein- oder Zweifamilienhaus seit mindestens 1. Februar 2002 selbst bewohnen.
Kann ich mir noch eine Öl- oder Gasheizung einbauen lassen?

Sollte in Ihrer Kommune noch kein Wärmeplan vorliegen, dürfen Sie zwischen dem 1. Januar 2024 und dem 30. Juni 2028 noch eine Heizung einbauen, die mit rein fossilem Öl oder Gas betrieben wird. Die Heizungen müssen nach einer Übergangsfrist, abhängig vom Brennstoff, einen steigenden Anteil an Biomethan oder grünen oder blauen Wasserstoff nutzen. Zu den dann ggf. notwendigen Umrüstungskosten sollten Sie auch die steigende CO₂-Bepreisung einkalkulieren. Hat Ihre Kommune bereits einen Wärmeplan, ist der Einbau von Heizungen mit 65 % erneuerbarer Energie verbindlich.
Kann ich in meinem Neubau eine Holzheizung einbauen?

Das neue Gebäudeenergiegesetz lässt auch im Neubau eine Holzheizung als alleinige Heizung zu.
Wird das Heizen mit Holzöfen verboten?

Nein, es gibt keine pauschalen Verbote für Einzelraumfeuerstätten. Lediglich besonders emissionsträchtige Öfen, die vor 2010 in Betrieb genommen wurden und die Grenzwerte nach 1. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) nicht einhalten, müssen nach Ablauf der Übergangsfrist Ende 2024 ausgetauscht werden. Diese Verordnung ist seit dem Jahr 2010 in Kraft. Neu installierte Öfen müssen die jeweils geltenden Grenzwerte nach Stufe 2 der 1. BImSchV (Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes) einhalten.
Welche Einzelraumfeuerstätten sind tatsächlich stilllegungspflichtig?

Öfen mit einer Errichtung bzw. Inbetriebnahme vor 2010 müssen nach der 1. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) stillgelegt werden, wenn sie die folgenden Grenzwerte nicht einhalten können: 0,15 g/m³ Staub und 4 g/m³ Kohlenmonoxid (CO) oder wenn der Hersteller eine Prüfstandmessbescheinigung vorweisen kann. Ob Ihr Hersteller solch eine Bescheinigung vorweisen kann, finden Sie in dieser Datenbank. Hiervon ausgenommen sind unter anderem historische Öfen, Küchenherde oder Kachelgrundöfen.
Kann mein stilllegungspflichtiger Ofen dennoch weiter betrieben werden?

Ja, wenn Maßnahmen ergriffen werden, um die Grenzwerte einzuhalten. Theoretisch können Kaminöfen mit einem Katalysator oder einem Staubabscheider nachgerüstet werden, da so die Grenzwerte eingehalten werden können. Grundsätzlich empfiehlt sich bei solchen Anlagen meist der Austausch aufgrund des hohen Alters und der teilweise hohen Nachrüstkosten. Anlagen nach dem neuesten Stand weisen deutlich geringere Emissionen und höhere Wirkungsgrade auf. Ein neuer Ofen trägt also nicht zur Luftreinhaltung bei, sondern kann längerfristig auch den Geldbeutel schonen.
Kann eine Wärmepumpe auch kühlen?

Grundsätzlich ist es mit einer Wärmepumpe auch möglich, Gebäude zu kühlen. Dabei wird zwischen zwei Arten der Kühlung unterschieden.
Bei einer aktiven Kühlung wird der Heizkreis der Wärmepumpe „einfach“ umgedreht. Das Gebäude ist dann sozusagen die Wärmequelle und zum Beispiel der Erdboden oder das Grundwasser der „Wärmeabnehmer“. Die Raumtemperatur kann so um drei oder mehr Grad gesenkt werden.
Bei der passiven Kühlung wird der Heizbetrieb der Wärmepumpe ausgeschaltet. Es wird dann die eigentliche Temperatur des Erdreichs oder Grundwassers auf die Heizkörper übertragen.